Mittwoch, 18. November 2015

Musik, die bewegt - Teil 6

Nothing Else Matters von Metallica 

Harte Jungs mit weichem Kern: Metallica landeten 1991 mit der Monsterballade „Nothing Else Matters“ nicht nur ihren größten Single-Erfolg, sie lieferten auch einen der seitdem beliebtesten Hochzeitssongs. Während der Aufnahmen des dazugehörigen „Black Albums“ gingen allerdings in der Band drei Ehen kaputt... 

Neben Slayer, Megadeth und Anthrax zählte Metallica in den 1980er Jahren zu den „großen Vier“ des Thrash Metal und gilt als die einflussreichste Metal-Band dieses Jahrzehnts.

Die ersten 1990er Jahre stellten für Metallica eine Umbruchphase dar, so zumindest nahmen es viele hartgesottene Fans wahr. Die Band verabschiedete sich allmählich von ihrem 80er-Hairmetal-Aufzug zugunsten dem genormteren Erscheinungsbild der 90er Jahre. Die Haare wurden kürzer, die Musik ein wenig leiser, blueslastiger und radiotauglicher, sodass die Fans mittlerweile nicht mehr nur Metalheads waren. Dafür konnte die Band nun locker Arenen von über 30.000 Menschen füllen und sich für über drei Jahre auf Tournee begeben.

Ein Album, welches in keiner Musik-Sammlung fehlen darf
METALLICA, im August 1991 als fünftes Studioalbum veröffentlicht, wurde ihr erfolgreichstes.
Mit weltweit über 30 Millionen verkauften Einheiten, davon über 16 Millionen in den USA, ist es bis heute das meistverkaufte Metal-Album. In zehn Ländern erreichte es Platz eins der jeweiligen Albumcharts. 1992 erhielten Metallica den Grammy Award in der Kategorie Best Metal Performance.
Auf dem schwarz gehaltenen Cover sind der Bandname sowie eine Klapperschlange zu sehen, bei der sich die Band von der „Gadsen Flag“, einer historischen, US-amerikanischen Flagge inspirieren lies.
Track 6 „Don’t Tread On Me“ bezieht sich auf die Inschrift der „Gadsen Flag“, die während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges verwendet wurde. Die Inschrift lässt sich mit „Leg dich nicht mit mir an!“ übersetzen.
Bei vielen Fans ist das Album schlicht unter dem Namen „das schwarze“ bekannt und ich denke an die Beatles, die 1968 ein selbstbetiteltes weißes Album herausbrachten.

Am 20. April 1992 wurde Metallicas größter Hit
Nothing Else Matters als Singleauskopplung veröffentlicht und die Welt war zwiegespalten.
Metallica und eine Ballade? Beziehungskram? Dazu noch radiotauglich?
Diese und viele weitere Fragen stellten sich natürlich auch die Musiker selbst und überlegten sich die Veröffentlichung gut. Vor allem James Hetfield hatte Bedenken, da er das Lied nach der Trennung von seiner damaligen Freundin nur für sich geschrieben hatte und es in seinen Augen auch nicht ins Konzept von Metallica passte.
Seine Kollegen jedoch waren da ganz anderer Meinung; sie haben gleich gemerkt, dass dieses Lied etwas ganz Besonderes ist.
Ja, es stimmt, Metallica sind bei „Nothing Else Matters“ viel sanfter unterwegs als es die Fans bis dato gewohnt waren, jedoch hat das Ergebnis entgegen Hetfields Befürchtung nichts mit „Weicheierei“ zu tun.

Der Sänger berichtet hier von dem absolute Vertrauen, das er zu einer bestimmten Personen hat, und dass nichts und niemand auf der Welt diese starke Verbindung erschüttern kann. Diese felsenfeste Überzeugung muss nicht auf ein Liebespaar bezogen werden, sondern ist ebenso übertragbar auf Geschwister, Freunde oder die Beziehung zwischen Bands und Fans. Musikalisch gesehen folgt das Lied dem typischen Powerballaden-Schema; es beginnt mit einem ruhigen Intro und entfaltet sich Strophe für Strophe sowohl im Klang als auch im Ausdruck.

James Hetfield, der das Stück während eines Telefonates schrieb, hat für Nothing Else Matters die Leadgitarre übernommen und nicht wie sonst üblich Kirk Hammet.
Hetfields Stimme, die Dominanz der akustischen Gitarre sowie die klagend-düstere Tonart e-Moll lassen mir Schauer über den Rücken laufen. Ein Lied, an dem ich mich nicht satthören kann.

In der gitarrenlastigen Rockmusik ist e-Moll aus rein praktischen Gründen die am häufigsten vertretene Tonart: Die Grundstimmung der Gitarre liegt auf E, und es bedarf nur minimaler Fingertechnik, um einen rund klingenden Grundakkord e-Moll zu spielen.
Häufig wird dieser Tonart ein klagend-trauriger, mystischer Charakter nachgesagt.
In der klassischen Musik stehen unter anderem Haydns
Trauersinfonie und Beethovens Sonate op. 90 in e-Moll.

Es ist schon etwas skurril, dass ausgerechnet ein als zu persönlich und für Metallica ungeeignet angesehener Song zum erfolgreichsten und bekanntesten Stück der Gruppe avancierte. Hinzu kommt, dass es sich um eines der wenigen Metal-Stücke handelt, das sich im Popmusik-Mainstream genreübergreifend als Standard-Song verankern konnte und Coverversionen von Vertretern unterschiedlichster Stilrichtungen erfuhr.

Aber nicht nur Nothing Else Matters, was im englischen für „Nichts anderes zählt“ oder „Nichts anderes ist von Bedeutung“ steht, überzeugt mich. Alle zwölf Titel des Albums sind hörenswert - nicht umsonst wurden insgesamt fünf Singles daraus ausgekoppelt.

Neben MELISSA ETHERIDGE hat auch METALLICA einen Platz in der Top-Ten meiner Lieblingsalben sicher.


Songtext

So close, no matter how far
Couldn't be much more from the heart
Forever trust in who we are
And nothing else matters

Never opened myself this way
Life is ours, we live it our way
All these words, I don't just say
And nothing else matters

Trust I seek and I find in you
Every day for us something new
Open mind for a different view
And nothing else matters

Never cared for what they do
Never cared for what they know
And I know

So close, no matter how far
Couldn't be much more from the heart
Forever trusting who we are
And nothing else matters

Never cared for what they do
Never cared for what they know
And I know, yeah

I never opened myself this way
Life is ours, we live it our way
All these words, I don't just say
And nothing else matters

Trust I seek and I find in you
Every day for us something new
Open mind for a different view
And nothing else matters

Never cared for what they say
Never cared for games they play
Never cared for what they do
Never cared for what they know
And I know, ooh, yeah

So close, no matter how far
Couldn't be much more from the heart
Forever trust in who we are
No, nothing else matters

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