Mittwoch, 9. Dezember 2015

Prag im Advent - Tag 3

Sonntag, 06. Dezember 2015 – Tag 3, Brauereibesichtigung in Pilsen:
Auch heute stehen wir rechtzeitig im Speisesaal, um unser letztes Frühstück… wie soll ich es nennen… "einzunehmen".
Es beschleicht mich das Gefühl, dass die Tschechen ja wohl eine hohe Kultur beim Kochen und Bierbrauen entwickelt haben, aber zum Frühstücken sollte man wohl besser nach Paris fahren.
Wir machen uns auf den Weg Richtung Heimat. Vorher steht noch Pilsen auf dem Programm, die Heimat des berühmten "Pilsner Urquell".
Jubiläumstor der Brauerei PILSNER URQUELL
Aber auch das Maschinenbauunternehmen Škoda war für Pilsen wirtschaftlich und vom Stadtbild her prägend.
Unser Fahrer manövriert den Bus durch das Eingangstor der Brauerei. Auf dem Hof oberhalb des Parkplatzes befindet sich das Besucherzentrum, wo die Brauereibesichtigung startet. Hundert Minuten wird die Führung dauern und keine Minute langweilig sein.
Der Rundgang ist mit so vielen Highlights gespickt, dass hier selbst anspruchsvolle Besucher auf ihre Kosten kommen. Man kann ein Brauereimodell vom Ende des 19. Jahrhunderts, ein Sudhaus aus den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts oder die historischen Keller bewundern, wo bis heute im traditionellen Verfahren wie zu Zeiten des ersten Braumeisters Pilsner Urquell Bier gebraut wird.
Diese Brauereiführung kann ich wirklich empfehlen. Die neue, moderne Abfüllanlage ist nicht so spannend, denn hier könnte auch Mineralwasser abgefüllt werden, allerdings ist das historische Brauereizentrum sehr interessant. Das unterirdische Gang-System unter der Brauerei, in dem früher die Biere gelagert wurden, hinterlässt Eindruck. Dort bekommen wir dann auch ein nach alter Braukunst gebrautes, unpasteurisiertes, unfiltriertes Pilsner Urquell frisch vom Braumeister direkt aus dem Holzfass gezapft.
Wie erwartet ist es hier unten ganzjährig kühl, also immer eine Jacke mitnehmen.
Teil des Historischen Bierkellers
Nach der Führung besteht die Möglichkeit, im Restaurant Na Spilce etwas zu essen.
In der größten Bierstube Böhmens mit 550 Sitzplätzen, die sich im ehemaligen Gärkeller der Brauerei befindet, kann man die Erlebnisse und Eindrücke des Tages sacken lassen und dazu traditionelle böhmische Küche und Pilsner Urquell genießen.
Viele decken sich vor der Abfahrt noch mit Geschenken und Souvenirs ein, bevor wir um 13:15 Uhr die Rückfahrt antreten.
Auch heute ist ein schöner Tag. Beim Blick aus den Fenstern kommt man sich vor wie bei uns zu Hause im Hunsrück.
Die Sonne scheint, wirft Schatten der Bäume auf Wiesen und Felder und spiegelt sich silbern in den vielen kleinen Seen und Teichen, die sich in die Landschaft einbetten.
So reibungslos die Hinfahrt verlief, so problemlos verläuft auch die Rückfahrt. Lediglich auf der A6 bei Sinsheim geraten wir kurze Zeit in einen Stau bzw. zähfließenden Verkehr.
Wegen der Lenk- und Ruhezeiten im Fernbusverkehr müssen wir auch auf der Rückfahrt Pausen einlegen, was uns Zeit kostet, allerdings nicht stört, denn wir haben ja Bier in Reichweite.
Über Waldlaubersheim und Rheinböllen endet die Reise in Lautzenhausen, wo wir stilecht in einen Škoda Octavia umsteigen. Škoda bedeutet übrigens so viel wie Verlust, Beschädigung, Schaden, Einbuße.
Der Wagen springt an… sonst hätte ich zu meinem Freund sagen müssen: "Wirklich schade, dass dein Škoda einen Schaden hat", das ergäbe den lustigen Satz: "Res škoda, da tvoja Škoda ima škodo!"

Insgesamt war es eine gut organisierte Reise. Zum Preis von 129,00 Euro für Fahrt und Doppelzimmer mit Frühstück für zwei Nächte ein absolut fairer Preis.
Dazu kamen optional 25 Euro für die Stadtführung sowie 10 Euro für die Brauereibesichtigung.

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