Samstag, 14. Mai 2016

Kaiser Nero - ein Monster, besser als sein Ruf

Kaiser Nero lädt zur Audienz nach Trier!

Hollywood und die schlechte Presse der Antike prägten ein düsteres Bild von Nero.

Drei Museen in Trier zeigen auch ein anderes Bild.


Heute, am 14. Mai 2016, wird in Trier die große Sonderausstellung über den römischen Kaiser Nero eröffnet.
Die erste Nero-Schau in Mitteleuropa wartet bis zum 16. Oktober mit fast 800 Objekten aus 21 Ländern auf.

Nero ist sicherlich der bekannteste aller römischen Kaiser.

Das Bild, das viele von ihm haben, entspricht angeblich aber nicht der Realität.
Die Wissenschaft hat in den vergangenen Jahrzehnten ein viel differenzierteres Nero-Bild gewonnen - jenseits des Brandstifters von Rom, des Muttermörders und des Christenverfolgers.
Dieses differenzierte Bild möchte man den Besuchern vermitteln.

Mit Nero begegnet uns ein römischer Kaiser, von dem beinahe jeder Mensch schon einmal gehört hat. Politische Morde, Ausschweifungen und nicht zuletzt der Brand von Rom während seiner Regentschaft zeichneten ihn zum Prototypen des wahnsinnigen Herrschers.

Doch war er auch ein Förderer der Künste und spielte selbst auf der Leier.

Bei dem Wort "Leier" denke ich an den bekannten Komiker, Musiker, Komponist, Unterhaltungskünstler, Kabarettist, Schauspieler und Dichter Heinz Erhardt, der Nero folgendes Gedicht gewidmet hat:


NERO

Nero war nicht nur Kaiser,
sondern auch fast immer heiser,
was hauptsächlich daran lag,
daß bei Nacht er und am Tag,
je nachdem, wo etwas los war,
wenn's auch eine Kirmes bloß war,
kurz: bei jeder frohen Feier - 
Lieder sang zu seiner Leier
und das stets mit vollem Ton,
denn noch gab's kein Mikrofon.

Selbst als Rom hellodernd brannte

und das Volk sich an ihn wandte,
stand er mittendrin im Dampfe,
sang Couplets und schlug die Klampfe.

Er war in der Welt des Scheins

eine, wenn auch heisre, Eins.
Sonst jedoch war Kaiser Nero
- unter uns gesagt - ein Zero.

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