Sonntag, 18. Dezember 2016

Wo bleibt die Zeit?

Wo bleibt nur die Zeit?

„Dieses Jahr ist es wieder besonders schlimm“, sagen viele. Da geht alles so schnell.
Direkt nach dem 4. Advent kommt schon der Heilige Abend. Das vorweihnachtliche Treiben hat uns im Griff.
Vieles ist noch zu erledigen, ob im Beruf oder zu Hause. Doch die Zeit zerrinnt uns zwischen den Fingern, sie läuft unerbittlich weiter.

Gerade jetzt im Advent, wo wir uns eine besinnliche und geruhsame Zeit wünschen, ist das Klagen über Zeitnot besonders laut. Merkwürdig ist das schon.
Dabei ist Zeit ja nun wirklich gerecht verteilt – wir alle haben 24 Stunden täglich und jeder Mensch hat nur zwei Tage im Leben, die nicht 24 Stunden lang sind.

Für mich gibt es allerdings eine andere Phase im Jahr, da klage ich nicht über den Mangel an Zeit, sondern genieße die Zeit, weil sie einfach das ist. Es ist nur ein kurzer Abschnitt und der steht unmittelbar bevor - die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr.

Für mich fühlt es sich jedes Mal so an, als ob die Zeit eine Weile stillstünde. An diesen Tagen weiß ich genau, wo die Zeit bleibt: Sie ist einfach da. Dann nehme ich mir – außer dem "Bündelchestag" am 27. Dezember – gar nichts vor, lasse meine Gedanken wandern… ins alte Jahr, ins neue Jahr.

Die Zeit "zwischen den Jahren" ist wie ein kostbares Geschenk, das ich in Ruhe auspacken und genießen kann.
Ich freue mich schon auf diese Zeit, bevor wieder Miss Sophies Butler über ein Tigerfell stolpern wird – "the same procedure as every year".
Denn spätestens mit dieser Szene aus dem Kultfilm "Dinner for One", der in allen dritten Fernsehprogrammen am Silvesterabend gezeigt wird, wissen wir definitiv: Er ist da, der ultimative letzte Tag dieses Jahres.

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